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*** Wetterpilz-Logbucheintrag ***

Wir schreiben Samstag den 21.06.2014.....


Liebe Freunde der Freunde des Wetterpilzes,


Schinanz bedeutet soviel wie sich schämen, genieren, schüchtern sein. Eine Eigenschaft, die dem Wetterpilz ja von Natur aus nicht zu eigen sein sollte, denn er ist ja als Gebäude das einzige, das keine Türen besitzt und allen offen steht.
Doch erstaunlicher Weise gibt es auch hier eine Art Feigenblatt, das bei dem ein oder anderen Wetterpilz den Blick auf all zu viel Nacktheit verhindert. Schaut man unter das Hut eines Pilzes -also quasi unter seinen "Rock"- so findet man gelegentlich eine Art "Unterrock" - ein Unterbau, der den Hut nach unten hin abschließt.
Es könnten ästhetische Gründe sein oder auch statische, die für diese Verkleidung sprechen. Man findet ihn aber vielleicht auch, um das Einnisten von Tieren zu verhindern, denn das Gebälk bietet nicht nur Wanderern sondern auch allerlei Getier idealen Schutz vor Unwettern. Und viele Ruhe Suchende fühlen sich vielleicht unwohl wenn sie über sich dicke Ballen aus Spinnengewebe sehen. Ich finde jedoch die Offenlegung des Gebälks sehr interessant - erkennt man hierüber doch immer auch ein Stück wahrer Zimmermanns-Kunst. Und nicht zuletzt ist diese Offenlegung auch ein zeitgenössisches Relikt des "Brutalismus", einem Architekturstil der Moderne im 20. Jahrhundert.

Einen schönes Start in den Sommer
Gruß Klaus

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