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*** Wetterpilz-Logbucheintrag ***

Wir schreiben Freitag, den 27.05.2016.....


Liebe Freunde des Wetterpilzes,

Stammkult Der Inbegriff von Stärke und Kraft im Pflanzenreich ist der Stamm eines Baumes - der größten und schwersten Pflanze auf Erden. Seine Krone, die ungeschützt den Stürmen ausgesetzt ist, Halt zu verleihen, ist die Kunst des Stammes. Nicht erst in der Antike, die nach deren Vorbild Säulen als tragende Elemente ihrer Bauten kultiviert hat, wurden Stämme als etwas grundlegend Imposantes und Unitäres verehrt. Der Begriff der "Heilige Heine", Orte des Gebets oder des Opferns, wurde auch in der Antike geboren. Aber bereits aus dem Altertum ist der Baumkult überliefert; wurden Bäume mythisch oder göttlich verklärt. Heute haben immer mehr Menschen ein neues, inniges Verhätniss zu Bämen und umarmen z. B. ihre Stämme aus den unterschiedlichsten Motiven heraus. In Japan untre dem Begriff "Shinrin yoku" allgemein üblich mag man es hier noch sonderbar finden, aber es ist eine wunderbare Art, sich seiner Rolle in der Natur bewußt zu werden; so wie man es über Jahrtausende hinweg hierzulande getan hatte bevor Irrglaube an "Kriegsgötter" und böse Religionen Unheil über die Menschen brachte. Doch zurück zur Architektur: in der zeitgenössischen Architektur vermisst man Säulenbauten weitestgehend - die mystische Kraftwirkung eines einzelnen Stammes kann man meist nur noch unter einem Wetterpilz spüren - oder eben unter einem echten Baum. Ein wunderbares Zwitterwesen aus Baum und Pilz wurde übrigens kürzlich im thüringischen Volkenroda beobachtet (siehe linkes Bild).
Ein schönes Wochenende
Gruß Klaus

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