Erforschung von Wetterpilzen
Einleitung:
Wetterpilze sind so selten, dass man aus Zufall wohl nie einem begegnen wird. Nach einigen Jahren der Suche könnte man aber auch sagen, sie sind so selten, dass man nur aus Zufall einem begegnen wird. So oder so - das macht natürlich auch etwas von ihrem Reiz aus. Durch das Wetterpilz-Projekt sollen ihre geheimen Standorte nun aufgedeckt werden, so dass jeder sie auch ohne allzu großes Abenteuer besuchen kann. Aber selbst wenn man sie auf www.Wetterpilze.de entdeckt hat bleibt ihr Besuch eine Herausforderung - denn "Besuch" kommt von "Suchen" und wenn man schon manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht wird man feststellen, dass man auch Wetterpilze oft erst dann wahrnimmt, wenn man kurz vor einem steht. Um diese Suche zu erleichtern werden im Wetterpilze- Projekt peut a peut Wanderwege beschreiben, anhand derer man sich orientieren kann. Wenn also schon der Besuch eines bekannten Wetterpilze eine Herausforderung ist, wie kann es dann gelingen fremde, noch nicht dokumentierte Wetterpilze überhaupt erst mal zu entdecken? Mögliche Methoden, die im Wetterpilze-Projekt eingesetzt werden und hier zum Erfolg führen können sollen im Folgenden beschrieben werden.

in die Breite gehen...
Eigentlich müsste man die ges. Erdoberfläche abgehen und hinter jedem Baum oder jeder Mauer schauen ob sich dort nicht ein Wetterpilz verbirgt. Im Prinzip geschieht dies auch dauernd, nur dass die meisten dieser Personen, die Wetterpilze täglich besuchen, nichts vom Wetterpile-Projekt wissen. D. h. ein effizienter Weg um neue Wetterpilze zu entdecken liegt darin, das Wetterpilze-Projekt bekannter zu machen. Zum Glück gibt es aber viele Menschen, die bereits Wetterpilze dokumentiert haben. Und das sind im Wesentlichen 2 Gruppen. Einmal wäre dies die Gruppe der Fotografen, insb. Landschaftsfotografen, die ihre Aufnahmen –teils sogar bereits geokodiert- im Netz , z. B. über Panoramio oder Flickr veröffentlichen. Dazu zählen neben Fotographen touristischer Motive oder Fotographen mit rein künstlerischem Anspruch auch die höchst interessante Gruppe der Wanderer und Radfahrer, die dank Digital-Fotografie auch immer mehr Details ihrer Wege fotografisch festhalten. Das gros der Aufnahmen ist jedoch nicht öffentlich zugängig. Hier lohnt es sich, Wander- und Radfahrgruppen direkt anzusprechen. Darin besteht auch die Chance, neue Freunde des Wetterpilzes zu finden, die sich dann selber auf die Suche nach Wetterpilzen machen und dadurch das Projekt mittragen und gestalten. Die zweite große Gruppe besteht aus den Mitgliedern des OpenStreetMap Projektes, der "offenen Weltkarte", die von jedem gestaltet werden kann und über die man geokodierte Objekte finden kann, die möglicherweise Wetterpilze darstellen. Bei der OpenStreetMap und der Panoramio-Community haben wir im Sinne des Wetterpilze-Projektes den Vorteil, dass deren Ergebnisse öffentlich verfügbar sind und man ggf. auch mit ihnen in Kontakt treten kann. Die größte Schwierigkeit in beiden Fällen ist die Auffindbarkeit der Wetterpilze in der großen Zahl der Objekte. Denn nicht jedes Foto zeigt einen Wetterpilz und nicht jeder POI ist ein Wetterpilz. Hinzu kommt noch, dass nicht alle Wetterpilze dort dokumentiert sind und die Ergebnisse nicht immer "richtig" sind. Fast sichere Kandidaten als "Freunde des Wetterpilzes" sind radfahrende OSM- Mitglieder, die auch noch gerne Fotografieren…

von oben betrachtet...
Zum Glück für das Wetterpilz Projekt bietet das Netz über verschiedene Dienste Luftbilder der Erdoberfläche an. Diese kann man selber nutzen um ohne vor Ort zu sein, die Bereiche ausschließen zu können, die gem. Luftbild mit Sicherheit keine Wetterpilze beheimaten. Je nach Art des Luftbildes kann man sogar Wetterpilze recht eindeutig identifizieren. Die Luftbild-Methode hat jedoch leider auch einige große Schwächen. Denn oft befinden sich Wetterpilze unterhalb von Baumkronen und viele Luftbilder sind –auch um schöner auszusehen- in Sommermonaten aufgenommen worden, so dass leider oftmals das gros der Luftbilder bewaldeter Gegenden ausscheidet, da man nur grünes Flächen erkennen kann. Dann gibt es noch das Problem, dass man anhand von Luftbildern, die senkrecht aufgenommen worden sind, nur die Decke des Wetterpilzes sehen kann. Anhand einer Decke lässt sich aber nicht unterscheiden, ob es sich darunter um einen Wetterpilz, einen Pavillon oder ein anderes Objekt handelt. Diese Unterscheidung gelingt nur mittels schräger Aufnahmen bzw. anhand eines Schattenwurfes. Weitere Manko sind die regional unterschiedliche und ggf. zu schlechte Bildauflösung und die Aktualität der Wetterpilze.

in die Tiefe gehen...
Die Tiefe des Internets verbirgt natürlich noch jede Menge weiterer Hinweise auf Wetterpilze als die oben erwähnten. Diese müssen nur gefunden werden. Dies geschieht über Suchmaschinen. Man muss nur den besten Suchtext verwenden und die Ergebnisse richtig auswerten. Das Problem ist hier das Ergebnis an sich. Meistens findet man Seiten, die in irgendeinem Zusammenhang Wetterpilze nennen. Aus diesem Zusammenhang dann für die Dokumentation Nutzen zu ziehen ist ein fast journalistisches Vorhaben und entsprechend zeitintensiv. Aber auch dort gibt es einige "best practices". Tiefe im Sinne inhaltlicher Tiefe führt schließlich zu den Wissensträgern. Das sind z. B. Historiker, Künstler, Chronisten, Heimatvereine und Wissenschaftler. Kontakt zu diesen Personen und Studium ihrer Werke, wie der zahlreichen Bücher z. B. zum Thema Gartenbau und Architektur, dienen jedoch nur teilweise unmittelbar der Entdeckung von Wetterpilzen. Größere Dienlichkeit sieht man hier für die Erforschung der Wetterpilze, was natürlich deren Entdeckung voraussetzt. Entdeckung in der Tiefe des Wortes bedeutet aber nicht nur den Standort eines Wetterpilzes zu dokumentieren und Fotos zu machen, sondern in einem kreativen Prozess eine Verdichtung möglichst vieler Informationen herzustellen, die dann die eigentliche quantitative Grundlage für die Erforschung darstellt.

Quellen...
Manchmal lohnt es, potentielle Hersteller von Wetterpilze direkt anzusprechen. Die müssten es ja genau wissen. Die Probleme liegen aber auf der Hand – da kaum noch Wetterpilze hergestellt werden, sind Hersteller schwer zu finden. Und selten ist ein Schild am Wetterpilz angebracht, dass Rückschlüsse zuließe. Und Hersteller bestehender Wetterpilze zu identifizieren ist leider auch kaum möglich. Die zweite Quelle sind die Besitzer der Wetterpilze. Das sind meistens die Städte oder Gemeinden. Aber leider sind die in der Regel äußert zurückhaltend wenn es um Bürger-Fragen geht. Aber das hängt auch wieder von Fall zu Fall ab.
Ein Versuch ist es alle Male wert.
Wie berührt das Gesagt nun das Wetterpilz-Projekt? Nun, es geht ja darum, den Menschen eine Freude zu machen, in dem auf solchen Schönheiten wie Wetterpilze hingewiesen wird. Ob als Besucher dieser Seite oder jemand, der selber Wetterpilze entdeckt spielt dabei keine. Ich als "Betreiber" der Seite, Projektinitiator und selbst fleißiger Entdecker, möchte dazu meinen Beitrag leisten und hoffe, dass viele Menschen mitmachen und Spaß daran haben.

ein Anfang aber kein Ende...
Noch ein Wort zum "Entdecken". Wenn auch nur ein kleines Stück der Decke gelüftet ist, hat das Entdecken begonnen. D. h. für die Wetterpilze, dass bereits dadurch, dass eine Quelle benannt werden kann, die einen Hinweis auf einen Wetterpilz liefert, oder man selber weiß oder wo einer steht, kann man ihn für das Projekt als entdeckt werten und aufnehmen. Richtig spannend wird es aber erst, wenn man ihn dann wirklich aufsucht und nachdem man seine Aura hat auf sich wirken lassen, Fotos, Videos und was sonst noch aufnimmt und alles Mögliche zum Wetterpilz und seiner Umgebung für das Projekt registriert. Noch spannender ist es, Gegenden auf Verdacht oder vagem Hinweis zu besuchen und dabei neue Wetterpilze zu finden. Aber auch die nachträgliche Recherche und das wiederholte Besuchen eines Pilzes sowie das Einholen weiterer Informationen und die Kontaktaufnahme mit anderen Freunden des Wetterpilzes kann Spaß machen.

Über das "Finden" von Wetterpilze:
Für den konkreten Entdeckungsvorgang als geplante Suche und Dokumentation sollen nun einige Tipps gegeben werden. Vor Ort machen sich Wetterpilze in der Regel erst dann bemerkbar wenn man vor ihnen steht. Zumindest ist dies der Eindruck, den man gewinnt, wenn man schon mal versucht hat welche zu finden. Das liegt an ihrer Größe, wodurch sie sich in bewaldeten Gebieten kaum über die Wipfel der Bäume erstrecken, an ihrer Farbe, die sich meist durch die natürliche Verwitterung gekennzeichnet der Umgebung angepasst hat, ihrer Form, die schlank und wenig massiv ist und ihrer Lage, die häufig die von Wegesrändern und seltener Wegekreuzungen, Anhöhen oder freien Feldern ist. Daher ist die erste goldene Regel der Wetterpilz-Such immer den Kopf zu drehen, in alle Querwege zu schauen und Wege möglichst durchzugehen, denn hinter der nächsten Kurve könnte einer stehen. Vor Ort sieht man ja meistens den Wald vor lauter Bäumen nicht und verliert die Orientierung. Selbst wenn man sich noch so anstrengt und trotz bester Hilfsmittel wird es Orientierungsprobleme geben, die sich daraus ergeben, dass man zwangsläufig Querwege ab von den normalen Hauptrouten wählen muss. Es empfiehlt sich daher als zweite goldene Regel, sich anhand des Sonnenstands, der Geräuschkulisse, der Bebauung oder anderer charakteristischer Merkmale eine virtuelle Karte im Kopf zu malen. Im Zweifel sollten lieber Umwege in Kauf genommen werden, die dazu dienen, die Orientierung wiederzufinden, als unsystematisch umherzuirren, da man sonst Gefahr läuft bei der Suche ganze Gebiete auszulassen. Wichtig ist also eine systematische Suche. Und diese steht und fällt mit der Vorbereitung.

(Fortsetzung folgt)...

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