Die Geschichte des Schwammerls am Schellenberg in Simbach am Inn

Kurze Entstehungsgeschichte vom Aussichtsunterstand auf dem Weg vom Asenberg zum Schellenberg, oberhalb von Simbach am Inn.

Aufgeschrieben am 10. Dezember 2016 vom stellvertretenden Ortsbeauftragten des Technischen Hilfswerks O V Simbach am Inn Karl Heinz Göttl – Zeitzeuge des Transportes des Pilzes zum Aufstellort im Oktober 1978:

"Der Wander- und Verschönerungsverein in Simbach a. Inn hatte ca. im Frühjahr 1978 beim THWOrtsverband Simbach a. Inn angefragt, ob wir im Rahmen einer Übung mit dem Thema Holzbearbeitung einen Aussichtsunterstand in Form eines Pilzes (Schwammerl) bauen und dann auf dem Hügel oberhalb Simbach a. Inn aufstellen könnten.

Dieses Vorhaben wurde in der Folge dadurch umgesetzt, dass neben dem Bauplan auch die Bauausführung in unserem Ortsverband erfolgt ist. Der THW-Helfer Alfred Hinterleuthner (verstorben im Mai 2015), von Beruf Zimmerer, fertigte mit einigen Helferkameraden das Dachgerippe an. Dieses Dachgerippe wurde dann vom örtlichen Spenglereibetrieb Steinberger mit Kupferblech eingedeckt.

Nach der Fertigstellung ging es um den Transport, der einige Tücken in sich hatte. Denn auf dem Lkw-Kipper unseres Ortsverbandes hätte dieser nicht ausreichend Platz gehabt und der Kipper hätte mit Überbreite fahren müssen. Also stellte ein Helferkamerad unseres Ortsverbandes seinen Traktor mit Ladewagen zur Verfügung. Auf dem Ladewagen wurde der Pilz-Deckel seitlich angelehnt eingestellt und schon ging die Fahrt los über Gemeindestraßen und Wald-Fahrstraßen bis zum Zielort.

Der Hügel war vom örtlichen Bauunternehmen Bachmaier bereits aufgeschüttet worden und der Bagger stand zum Einheben der beiden Pilz-Teile schon parat. Damit der Pilz-Stengel – ein Baumstamm – in das vorbereite Loch an der Hügelkuppe eingehoben werden konnte, musste der Bagger-Arm verlängert werden – mit einem längeren Baumstamm-Teil. Erst danach konnte dann das fertige Dach aufgesetzt werden. War ab diesem Zeitpunkt die Aussicht über das Inntal von diesem Aussichtsstandort noch bestens gegeben, so änderte sich dies nach vielen Jahren durch den Wuchs der Bäume am südlichen Hang unterhalb dieses Aussichtspunktes. Leider war dann ab ca. Ende der 1990-er Jahre keine Aussicht mehr auf das Inntal mit Simbach, Braunau und dem Umland, sowie auf die Nordseite der Alpenkette wie z. B. Gaisberg bei Salzburg oder Schafberg am Wolfgangsee usw. Doch aktuell ist heuer wieder Leben in diesen Aussichtspunkt gekommen, nachdem der Besitzer des Waldes südlich dieses Standortes mit dem Köpfen seiner Bäume einverstanden war."

Noch ein Hinweis zum "Turm":
Auf Wanderkarten findet man auf dem Hügel zwischen Schellenberg und Asenberg, dort wo sich der Pilz befindet gelegentlich noch einen Turm verzeichnet. Zwar wurde hier bereits einige Male (1801, 1820 und 1928) je ein Turm-meist zu militärischen Zwecken- errichtet, doch blieben diese nie lange stehen. Ganz anders der Schwammerl, der in seiner Bescheidenheit hier jetzt schon rund 40 Jahre steht und allen Versuchen getrotzt hat, einem neuen Turm zu weichen. Anfang 2016 gab es sogar eine Ausschreibung für einen "Aussichtstum am Schellenberg". Zum Glück für alle Freunde des Wetterpilzes ist dieser nie realisiert worden - man muss ja auch nicht immer ganz hoch hinaus. Ein bisschen mehr Bescheidenheit tut auch ganz gut. Ein "Schellenberger Turm" existiert jedoch - der befindet sich aber ganz woanders in der Gemeinde Marktschellenberg in Oberbayern.
Kontakt (Email) | Kontakt (Formular) | Newsletter | Pilz-Suche

Schwammerl am Schellenberg

Bauphase Oktober 1987:

Logo

Zustand 2016:

Logo

Hinweis auf den Erbauer:

Logo

...zur Seite des Pilzes
...zum Download des Berichtes

...zur Seite des Pilzes
...zum Download des Berichtes