Infopilz in Halle (Saale) am Heidesee | ||||||||||||||||||||
Kultur wider Natur? | ||||||||||||||||||||
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Wetterpilz Bericht
Das Dach dieses Wetterpilzes dient dem Schutz der an seinem Stamm angebrachten Infotafeln vor der Witterung und wenn nur ein Besucher vor einer Tafel steht bleibt auch dieser unter ihm vor Regen geschützt. Insofern ist die geringe Spannbreite hier sinnvoll - auch da dadurch genügend Licht auf die Tafeln fallen kann. Und wann versammeln sich schon mal mehrere Personen gleichzeitig vor Hinweistafeln zu Flora, Fauna und Geologie (es sei denn es regnet)?
Rund um den Pilz
Ein intellektueller Müßiggang führt gerne mal in ein Museum oder eine Galerie im städtischen Zentrum. Die Natur als Ort eines solchen Ganges wird seltener beschritten. Dabei ist sie die bevorzugte Städte für intellektuellen Austausch und Religion, da der Mensch dort auf sich selbst zurückgeworfen ist. Der Geist braucht wohl beides: Kultur und Natur. Solche Infotafeln, Waldlehrpfade etc. wirken zwar meistens etwas antiquiert, bedienen aber dieses Bedürfnis und strahlen dabei eine beeindruckende Morbidität und Lebendigkeit aus, die man in einem Museum nicht spüren kann. Das Ensemble aus dem Geruch von Holz, Schimmel und feuchter Erde, die Angst vor unheimlichen Biestern und der Ekel vor komischen Insekten und Spinnweben bietet eine wundervolle Kulisse für die Lektüre von vergilbten und welligen Infotafeln zu Themen, von denen man sich im Alltag oft ein falsches Bild macht.